Die Funktion des Gebisses sollte die Kernkompetenz der Kieferorthopädie sein. Eine gute Ästhetik ergibt sich dann in der Regel von selbst. Für eine gute Funktion ist neben einer harmonischen Ausformung der Zahnbögen auf dem Alveolarfortsatz vor allem die zentrale Stellung der Kiefergelenke in der Gelenkfossa verantwortlich. Hier bestehen über diverse Muskel- und Faszienzüge statische und dynamische Wechselwirkungen zur Wirbelsäule, der Beckenlage bis hin zu funktionellen Beinlängendifferenzen.
Bei einem ganzheitlichen Behandlungsansatz werden in der Behandlungsplanung zudem Körperhaltung, Muskeltonus und vor allem die Atmung berücksichtigt. Dies ist nicht nur für die Stabilität des erreichten Ergebnisses entscheidend, sondern kann unter anderem Schlafapnoe und Bruxismus vorbeugen.
Eine rein kosmetische Ausformung der Frontzähne ohne den Biss richtig einzustellen bleibt in der Regel nicht stabil und ist aus medizinischer Sicht sehr fragwürdig.
Ästhetik und Funktion widersprechen sich daher niemals, sondern sind Synergisten für ein gutes und stabiles kieferorthopädisches Gesamtergebnis.