Ziel der Funktionsanalyse ist die diagnostische Abklärung von Funktionsstörungen der Gelenke und der Muskulatur. Diese Funktionsstörungen können sehr vielfältig und diffus, offensichtlich aber auch nur unterschwellig sein. Ursachen vieler Funktionsstörungen sind häufig Fehler in der Okklusion, d.h. in der Stellung von Ober- zu Unterkiefer beim Zusammenbeißen, sowie Parafunktionen wie Knirschen und Pressen. In der klinischen Funktionsanalyse werden vorwiegend manuelle Techniken mit Belastung der Kiefergelenke und Kaumuskeln angewendet. Hiermit gewinnt der Behandler einen Überblick über geschädigte Strukturen und Belastungsrichtungen. Diese erste funktionsanalytische Befunderhebung sollte bei jedem Patienten durchgeführt werden, um bereits vorhandene bzw. latent vorliegende Schädigungen v.a. des Kiefergelenkes zu diagnostizieren. Die hierbei gewonnenen Informationen haben einen bedeutenden Anteil an der kieferorthopädischen Behandlungsplanung. Die funktionsanalytische Befunderhebung ist leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und muss deshalb privat abgerechnet werden. Die Kosten belaufen sich auf ca. € 50,-. Die instrumentelle Funktionsanalyse zeigt die Relation des Unter- zum Oberkiefer in zentrierter Gelenkposition und bei den Funktionsbewegungen. Hierzu werden die Kiefermodelle in einen volljustierbaren Artikulator – einen Kausimulator – montiert und analysiert. Ebenso wie die funktionsanalytische Befundung ist auch die instrumentelle Funktionsanalyse leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und muss deshalb privat abgerechnet werden. Jeder Patient wird vom Behandler bei medizinischer Indikation dieser Maßnahme hier jedoch speziell aufgeklärt.´